Zollikofen wächst – die Bevölkerungszahl, die gemäss Richtplanung bis 2040 erreicht werden sollte, ist bereits jetzt übertroffen! Die Folge des anhaltenden Baubooms: überraschend grosser Schulraum-Mangel. Vor diesem Hintergrund ist die geplante Einzonung der Steinibachgrube aus Sicht der GFL aktuell nicht sinnvoll. Kommt dazu, dass die projektierte Überbauung mit 140 Wohnungen nicht überzeugt.

Sollte der Gemeinderat an einer baldigen Einzonung des Areals festhalten, fordert die GFL im referendumspflichtigen Baureglement ambitionierte Vorschriften für eine vorbildliche Überbauung insbesondere in den Bereichen Verkehr (weniger Abstellplätze für Autos, mehr für Velos), Energie (mehr Solarstrom) und Grünraum-Gestaltung (schattenspendende Bäume). Die GFL nimmt in ihrer ausführlichen Stellungnahme auch die Projektverantwortlichen beim Wort, die die Thematiken Klima und Schwammstadt aufgegriffen haben, aber bitte konsequenter berücksichtigen sollten.

Vor weiteren Schritten im Einzonungsverfahren fordert die GFL zuerst bessere Entscheidgrundlagen, insbesondere

  • die überfällige Durchführung des Richtplanungs-Controllings samt Aktualisierung der Zielvorgaben (betreffend Bevölkerungsentwicklung, Energieversorgung und Klimaschutz),
  • den Abschluss der extern begleiteten Schulraumplanung (die aufzeigt, wo und wie Zollikofen den aufgrund des anhaltenden Baubooms benötigten zusätzlichen Schulraum erstellen und finanzieren kann),
  • eine vollständige Untersuchung der Naturwerte, die insbesondere auch das (bisher nicht erfasste) Vorkommen der gefährdeten Amphibienart Kreuzkröte im Gebiet der Steinibachgrube aufzeigt (und Möglichkeiten zum Schutz dieser Amphibienart erläutert),
  • eine Überprüfung der Kulturland-Qualität der Steinibachgrube (die aktuell nicht als Fruchtfolgefläche gilt, aber im Zuge der Bodenkartierung diesen Schutzstatus möglicherweise erhalten könnte).

Die GFL erinnert zudem an den Auftrag, den der Grosse Gemeinderat dem Gemeinderat erteilt hat: Er muss für eine allfällige Überbauung der Steinbachgrube konkrete Vorgaben für ein wirklich vorbildliches Projekt machen. Bis jetzt erfüllt die Planung diesen Anspruch nicht.

Für den GFL-Vorstand: Marceline Stettler und Bruno Vanoni

 

Detaillierte Informationen: