Mit grosser Aufmerksamkeit verfolgen wir die Diskussionen zur Biodiversitätsinitiative und möchten einige Klarstellungen zur Thematik beitragen. Es wird oft fälschlicherweise befürchtet, dass diese Initiative Privatpersonen und Firmen im Siedlungsraum einschränkt. Doch dies ist ein Missverständnis, das es zu klären gilt.

Die Biodiversitätsinitiative hat das klare Ziel, den Bund und die Kantone zu verpflichten, verstärkt Massnahmen zum Schutz und zur Förderung der Naturvielfalt zu ergreifen – und das in sämtlichen Bereichen, auch im Siedlungsraum. Wichtig zu betonen ist jedoch, dass die Initiative nicht direkt auf Privatpersonen oder Unternehmen abzielt. Vielmehr liegt es in der Verantwortung der Kantone und Gemeinden, die Initiative umzusetzen, insbesondere auf Flächen der öffentlichen Hand.

Eine naturnahe Gestaltung kann in der Anfangsphase mit zusätzlichen Kosten verbunden sein, doch langfristig bietet sie erhebliche Vorteile. Wenn die Natur ihren Lauf nehmen darf, reduziert sich der Unterhaltsaufwand erheblich. Dies ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch vorteilhaft.

Zahlreiche Gemeinden sind bereits heute aktiv in der Förderung der Biodiversität. Sie bieten Informationen und Unterstützung für Privatpersonen und Firmen, um freiwillige Massnahmen zur Naturförderung umzusetzen. Die Annahme der Biodiversitätsinitiative würde solche Anstrengungen weiter verstärken und zusätzliche Impulse setzen.

Es ist daher wichtig, die Initiative im richtigen Kontext zu betrachten: Sie stellt eine Chance dar, unsere Umwelt nachhaltig zu stärken und gleichzeitig langfristige Kosten zu sparen. Nutzen wir diese Gelegenheit, um gemeinsam für eine intakte, vielfältige Natur zu arbeiten.

Für den GFL-Vorstand: Edi Westphale, Gemeinderat

Weitere Abstimmungsempfehlungen für den 22. September:

  • NEIN zu dieser Reform der beruflichen Vorsorge (BVG)
  • JA zur Änderung der Kantonsverfassung (Kantonswechsel der Gemeinde Moutier, Aufhebung der Amtsbezirke)
  • JA zum Konkordat über den Wechsel von Moutier zum Kanton Jura