Die Biodiversitätsinitiative ist nicht extrem. Sie ist offen formuliert und lässt dem National- und Ständerat bei der Umsetzung Spielraum. Extrem ist die Situation bei der Biodiversität.

In der Schweiz sind von 200 Brutvogel-Arten 40% bedroht. Einige Arten sind schon ausgestorben. Viele andere Arten sind auf der Roten Liste, finden hier also kaum geeignete Naturräume. Die Insekten sind in der Schweiz ebenfalls zu 40% gefährdet oder schon ausgestorben.

Die Annahme der Biodiversitätsinitiative wird nicht in einen Versorgungsengpass von landwirtschaftlich produzierten Lebensmitteln führen. Schon heute können in der Schweiz nur 52% der Landwirtschaftsprodukte im Inland produziert werden. Die andere Hälfte wird importiert. Von einer gefährdeten Selbstversorgung zu sprechen, ist also unredlich. Die Natur ist jetzt dringend auf unsere Unterstützung aus allen politischen Richtungen angewiesen.

Die meisten Defizite im Naturschutz sind menschengemacht. Die Vogelwarte Sempach hat den Handlungsbedarf in elf Punkten zusammengefasst. Daraus ein paar Beispiele, wie eine Umsetzung bei Annahme der Initiative aussehen könnte:

  • Förderung von naturnahen Grünräumen und grossen Bäumen im Siedlungsgebiet, zur Entspannung von uns Menschen.
  • Schaffung und Förderung eines Netzes von Feuchtbiotopen, zur Freude von Amphibien und Reptilien.
  • Förderung strukturreicher Wälder mit Übergangszonen, als wertvolle Lebensräume für Vögel.
  • Verringerung der Bewirtschaftungsintensität, zwecks Reduktion der Belastung von Böden und Wasser – und zur Produktion von gesünderen Nahrungsmitteln!

Wir sollen den nächsten Generationen eine lebensfreundliche Schweiz übergeben. Stimmen Sie bitte am 22. September zur Biodiversitätsinitiative überzeugt JA.

Für die GFL Zollikofen: Jörg Rohrer, GGR-Kandidat, Natur- und Vogelschutz Münchenbuchsee und Umgebung NVM

Weitere Abstimmungsempfehlungen für den 22. September:

  • NEIN zu dieser undurchschaubar komplizierten Reform der beruflichen Vorsorge (BVG), die viele viel kostet und weniger Betroffenen wenig bringt
  • JA zur Änderung der Kantonsverfassung (Kantonswechsel der Gemeinde Moutier, Aufhebung der Amtsbezirke)
  • JA zum Konkordat über den Wechsel von Moutier zum Kanton Jura