Die Mär von der Engpassbeseitigung
Freier Stauraum in der Wohnung, im Keller oder im Estrich wird jeweils wie durch Zauberhand innert Kürze mit mehr oder weniger nützlichen Anschaffungen vollgestopft. Das gleiche Phänomen zeigt sich auf unseren Strassen. Neue oder ausgebaute Fahrbahnen führen dazu, dass noch mehr Nutzer und Nutzerinnen auftauchen, die den verfügbaren Raum ebenfalls ausgiebig befahren wollen. Ein paar Jahre nach dem Strassenausbau ist man gleich weit wie vorher – und steht wieder im Stau. Von wegen Engpass-Beseitigung auf der A1: der Stau wird nur örtlich verschoben.
Rund fünf Milliarden Franken würde uns der Autobahn-Ausbau kosten, über den wir am 24. November abstimmen – Milliarden, die man auch sinnvoll investieren könnte. Dazu kommen die Unterhaltskosten. Ganz zu schweigen vom halben Quadratkilometer Kulturland, das unwiederbringlich verloren ginge. Während der jahrelangen Ausbauphase wären Staus auf der A1 der Normalzustand. Nur logisch, dass in dieser Zeit viele versuchen werden, über Kantons- und Gemeindestrassen schneller an ihr Ziel zu kommen.
Das Märli von der Engpassbeseitigung, das uns Bundesrat Rösti und andere Ausbau-Promotoren erzählen, glauben wir nicht. Wir stimmen auch deshalb NEIN zum masslosen Autobahn-Ausbau.
Für den GFL-Vorstand: Stephan Greber, Kandidat auf der Liste 7 GFL für den Grossen Gemeinderat (GGR)
Weitere GFL-Abstimmungsempfehlungen:
- 2 x NEIN zu den beiden Änderungen des Obligationenrechts, weil sie den Schutz der Mieterinnen und Mieter schwächen
- JA zur Änderung des Krankenversicherungsgesetzes für eine einheitliche Finanzierung der stationären und ambulanten Behandlungen
- JA zum Budget 2025, weil wir in Zollikofen solide Gemeindefinanzen brauchen und Spielraum bewahren wollen für anstehende Investitionen in Schulraum und andere Zukunftsvorhaben – für ein gutes Klima, auch im sozialen Bereich!