Vor vier Monaten haben wir uns noch mit seinem geliebten Verwandten umgeben: mit dem legendären Osterhasen. Um das Aussterben des Feldhasens zu verhindern, fördern Landwirtschaft und Naturschutz, finanziell unterstützt von Bund und Kanton, seit Jahren geeignete Lebensräume. Und jetzt sollen wir einem revidierten Jagdgesetz zustimmen, dass diese gefährdete Tierart weiterhin zum Abschuss freigibt? Für mich kann allein aufgrund dieses Beispiels die Antwort nur NEIN heissen.
Das Parlament hat es bei der Revision des Jagdgesetzes verpasst, die Jagd auf den Feldhasen und andere gefährdete Tierarten (wie Birkhuhn, Schneehuhn und Waldschnepfe) gebührend einzuschränken. Und es hat überbordet mit neuen, komplizierten Vorschriften, um Abschüsse von geschützten Tierarten wie Biber, Luchs, Fischotter, Graureiher und Höckerschwan zu erleichtern. Und das alles nur wegen dem Wolf. Allerdings: Wo er für Menschen gefährlich wird, sind Abschüsse auch ohne das neue missratene Jagdgesetz heute schon möglich. Wo der Wolf trotz Herdenschutz Schaden anrichtet, wird dieser entschädigt.
Und nicht vergessen: Wo Wolf und Luchs von Wildtieren leben, tut das dem Wald gut. Deshalb sagen viele Försterinnen und Förster, aber auch Jägerinnen und Jäger sowie alle namhaften Tier- und Naturschutzorganisationen klar NEIN zu diesem missratenen Jagdgesetz. Mit unserem Nein schicken wir es zurück ins Parlament mit dem Auftrag, eine massvolle Revision zu erarbeiten, die den Schutz gefährdeter Tierarten und berechtigte Schutzinteressen des Menschen besser in Einklang bringt.
Für den GFL-Vorstand: Bruno Vanoni, Grossrat und Mitglied des Berner Komitees jagdgesetz-nein.ch
Weitere GFL-Empfehlungen für die Volksabstimmung vom 27. September:
NEIN zur Begrenzungsinitiative der SVP, weil sie die bewährten bilateralen Verträge und die flankierenden Massnahmen zum Schutz von Löhnen und einheimischen Arbeitsplätzen aufs Spiel setzt
NEIN zur Änderung bei den Bundessteuern, weil vom neuen Abzug für Kinderbetreuung nur wenige profitieren und wir uns solche Steuergeschenke für Reiche nicht leisten können
NEIN zum Milliarden-Blankocheck für neue Kampfflugzeuge, weil wir das Geld für Dringenderes brauchen und es realere Bedrohungen zu bekämpfen gilt
JA zu zwei Wochen Vaterschaftsurlaub, weil das gut und wichtig ist für junge Väter, Mütter, Kinder und überhaupt für die Familien
JA zur Eisbahn-Sanierung im Sportzentrum Hirzenfeld (und JA zur zugehörigen Änderung der Gemeindeverfassung), weil die Investition ins Hirzi auch viel Solarstrom bringt
JA zur Schulraumerweiterung, weil der Platzbedarf ausgewiesen ist, das Raumprogramm zur Schulentwicklung passt und der Neubau dank GFL-Anträgen auch energetisch vorbildlich wird