Ausländische Fahrende – Wer sind diese Personen? Was für Lebensgewohnheiten haben sie? Welche Sprache sprechen sie? Von was leben sie? Wo gehen die Kinder zur Schule?  Wieso nehmen sie ihren Abfall nicht mit, wenn sie weiterziehen? Viele offene Fragen, weil:
Wir kennen diese Völker (Jenische, Sinti, Roma) sehr wenig bis gar nicht. Ihre Traditionen und Gewohnheiten sind uns fremd. Sind die negativen Geschichten, die man hört, wohl wahr?
Wir haben Angst vor etwas, das wir nicht kennen, folglich bleiben wir auf Distanz. Ja, ganz menschlich. Wir halten aber gleichzeitig Respekt und Toleranz für wichtige Eigenschaften und schätzen entsprechendes Handeln von Mitmenschen, wenn es um uns selber geht.
Lange wurde im Kanton Bern nach einem dringend notwendigen und dauerhaften Platz gesucht. Der Transitplatz in Wileroltigen ist die optimale Lösung: direkt an der Autobahn gelegen, auf Boden des Bundes, vom Kanton gebaut, betrieben und überwacht. Fahrende müssen eine Platzgebühr entrichten, und klare Regeln und Abmachungen regeln das Zusammenleben.
Wollen wir nicht Vorurteile und Ängste vor Unbekanntem überwinden und den Fahrenden die Möglichkeit geben, ihre traditionelle Lebensweise in geregeltem Rahmen weiterzupflegen? Gilt es nicht auch hier, Respekt und Toleranz zu zeigen? Für mich ist die Antwort klar, ich stimme Ja zur Kreditvorlage für den Transitplatz in Wileroltigen.
Anne-Lise Greber-Borel, Vorstandsmitglied