„Die Zusammenarbeit zwischen der Stadt Bern und den umliegenden Gemeinden sollte viel weitergehen.“ Dies sagte der Berner Stadtpräsident Alec von Graffenried (GFL) am 11. Mai am öffentlichen GFL-Anlass in Zollikofen. Zum einen berichtete er über die anlaufenden Bestrebungen, den Gemeindeparlamenten eine Mitsprache auf regionaler Ebene zu ermöglichen. Ein entsprechendes GFL-Postulat, eingereicht von Jürg Jenni, ist in Zollikofen vom Gemeinderat und vom Grossen Gemeinderat (GGR) gutgeheissen worden. Zum andern will der Berner Stadtpräsident das Thema „Fusion“ in der Kernagglomeration nicht länger als Tabu betrachtet wissen. Denn die Stadt und ihre Nachbargemeinden hätten viele gemeinsame Interessen, und die Bevölkerung wolle und solle bei grenzüberschreitenden Themen mitentscheiden können.
Alec von Graffenried, der als Kind viel Zeit bei Verwandten in Zollikofen verbracht hat, betonte allerdings, dass vor einer Fusion die Stadt Bern gefordert sei. Sie müsse föderalistischer strukturiert werden: durch weitere Verlagerungen von Entscheidkompetenzen auf Quartierebene und die Einführung entsprechender Wahlkreise fürs Stadtparlament. Einer derart umgebauten Stadt könnten sich Regionsgemeinden dann leichter anschliessen, ohne ihre Identität zu verlieren und fremdbestimmt zu werden. Im Gegenteil: In einer derart fusionierten und föderalisierten Stadtregion könnten Behörden und Bevölkerung dann auch in grenzübergreifenden Fragen mitentscheiden.
Bruno Vanoni, Grossrat, Vorstandsmitglied GFL Zollikofen