Haben Sie sich auch gewundert über die Frage auf dem Stimmzettel 4 für die Volksabstimmung vom 28. Februar? Ob wir das geänderte Bundesgesetz annehmen wollen «über den Strassentransitverkehr im Alpengebiet (Sanierung Gotthard-Strassentunnel)»? Die vorgeschlagene Gesetzesänderung erlaubt, eine neue Autobahn-Tunnelröhre durch den Gotthard zu bauen – aber für die Sanierung des bestehenden Strassentunnels ist die neue Röhre gar nicht nötig. Wie also auf die widersprüchliche «Fangfrage» antworten?
Mit einem klaren NEIN. Gemäss einem neuen Bericht des Bundesamtes für Strassen ist die Sanierung gar nicht so dringend wie gedacht: Der bestehende Tunnel kann bis 2035 ganz normal weiterbetrieben werden. Die bis dann nötigen Teilsanierungen können während schon bisher üblichen Nachtsperren vorgenommen werden. Und mit intelligenten Massnahmen kann die Sicherheit stark erhöht werden.
Der Gotthard-Tunnel kann also renoviert und sicherer gemacht werden, ohne dass die Strassenverbindung ins Tessin jahrelang unterbrochen wird! Auch deshalb sind viele Tessinerinnen und Tessiner, darunter auch bürgerliche Stadt- und Gemeindepräsidenten, für ein NEIN zur 2. Gotthardröhre. Sie befürchten eine wachsende Lastwagenflut aus dem Ausland und sehen den Alpenschutz in Gefahr, den Volk und Stände (auch die betroffenen Kantone Tessin und Uri!) schon zwei Mal befürwortet haben.
Nutzen wir darum erst einmal die Chance des neuen Neat-Basistunnels, der im Juni eröffnet wird und riesige Kapazitäten für die Verlagerung des Schwerverkehrs von der Strasse auf die Schiene schafft. Eine 2. Autobahn-Röhre würde das Jahrhundertwerk Neat-Bahntunnel torpedieren. Sagen wir auch deshalb NEIN zur Fehlinvestition in die 2. Gotthard-Röhre – die dafür benötigten drei Milliarden Franken werden andernorts gebraucht und können anderswo sinnvoller investiert werden.
Bruno Vanoni, Grossrat und GGR-Mitglied
 

Die weiteren Abstimmungsparolen der GFL Zollikofen:

  • 2 x NEIN zum Abbau bei der Krankenkassen-Prämienverbilligung (Stichfrage: Eventualantrag ankreuzen)
  • JA zum Neubau für die Universität Bern
  • NEIN zur Volksinitiative „gegen die Heiratsstrafe“
  • NEIN zur Durchsetzungsinitiative
  • JA zur Volksinitiative „Keine Spekulation mit Nahrungsmitteln!“

 

Und in den Regierungsrat:

Christoph Ammann und Roberto Bernasconi auf jeden Wahlzettel!