
Autobahn-Halbanschluss Grauholz: Der GGR sagt NEIN, der Gemeinderat bleibt beim JA. Was nun?
Das Gemeindeparlament, der GGR, hat an seiner letzten Sitzung (27.8.2025) den Gemeinderat beauftragt, in der Regionalkonferenz Bern-Mittelland (RKBM) gegen das Weiterverfolgen der Idee eines Autobahn-Anschlusses zwischen Zollikofen und Ittigen aufzutreten: Dieser so genannte Halbanschluss Grauholz, der den vom Volk abgelehnten Autobahn-Ausbau voraussetzt, solle aus dem Regionalen Gesamtverkehr- und Siedlungskonzept (RGSK) gestrichen werden. > Detaillierte Informationen
Zwei Wochen nach diesem GGR-Entscheid hat die RKBM-Regionalversammlung (am 12.9.2025) das RGSK unverändert beschlossen – diskussionslos, ohne dass die Vertretung Zollikofens auch nur ein Wort zum Halbanschluss-Nein des Gemeindeparlaments verloren hätte. Dieses stossende Verhalten ist im Voraus vom Gemeinderat so beschlossen worden, unter Berufung auf seine eigenen Kompetenzen und seine bisherige Unterstützung der Halbanschluss-Idee.
Jedoch: Es hätte Möglichkeiten gegeben, das sture Festhalten an der gemeinderätlichen Meinung und den gegenläufigen GGR-Entscheid in der Regionalversammlung zur Sprache zu bringen. Dass der Gemeinderat zu einem solchen Kompromiss-Auftritt nicht bereit war, ist mehr als nur ärgerlich. Es ist ein Affront gegenüber dem Gemeindeparlament und offenbart dessen Schwäche im Verhältnis zur Exekutive.
Die Frage ist deshalb auf dem Tisch, ob und wie der GGR gestärkt werden könnte. Dies nicht bloss im Hinblick auf die Mitsprache Zollikofens in der Regionalkonferenz. Es hat in letzter Zeit auch gehapert, wenn das Parlament dem Gemeinderat verbindliche Aufträge (z.B. zu Bauvorhaben) erteilen wollte und wenn dieser erteilte Aufträge des GGR (z.B. erheblich erklärte Vorstösse) jahrelang nicht anpackt.
Bruno Vanoni, GGR-Mitglied und Grossrat