Wir leben im 21. Jahrhundert. Können auf den Mars fliegen und fremde Galaxien entdecken. Schon bald sind selbstfahrende Fahrzeuge auf unserer Bernstrasse ein selbstverständliches Bild. Künstliche Intelligenzen helfen uns, das Leben einfacher und bequemer zu machen. Doch in einem Gebiet befinden wir uns weiterhin im tiefsten Mittelalter.
Noch immer werden homosexuelle Menschen diskriminiert, öffentlich beschimpft und gemobbt. Nebst der physischen Gewalt führen auch verbale Gewalt und Belästigung, insbesondere auch im schulischen Umfeld, zu grossem Leid. Ein weiteres Indiz für die schlimme Auswirkung von Hass, Hetze und Diskriminierung ist die Suizidrate unter homosexuellen Jugendlichen, die fünfmal höher ist als bei heterosexuellen Jugendlichen.
Dabei ist Diskriminierung aufgrund der Lebensform in unserer Verfassung untersagt (Art. 8 Abs. 2). Bei Aufrufen zu Hass aufgrund der sexuellen Orientierung besteht aber noch eine Gesetzeslücke. Dass homophobe Äusserungen in der Schweiz nicht strafrechtlich belangt werden können, wenn sie an die homosexuelle Gemeinschaft als Gruppe gerichtet sind, ist inakzeptabel. Bereits haben mehrere Länder ihre Gesetzgebung diesbezüglich angepasst. Auch die Schweiz muss jetzt endlich handeln.
Die Gewalt gegen Schwule, Lesben und Bisexuelle ist alltäglich und kommt nicht von irgendwo her. Ihr voraus gehen immer auch Worte, nämlich Aufrufe zu Hass und Hetze. Mit dem JA zum Schutz vor Hass kann das Problem da angegangen werden, wo es entsteht.
Denn es spielt doch überhaupt keine Rolle, wen du liebst. Frau liebt Frau, Frau liebt Mann, Mann liebt Mann, Mann liebt Frau. Hauptsache, Liebe ist im Spiel.
Es ist Zeit für Toleranz und Aufgeschlossenheit. Zeigt Eure Regenbogenfahnen und legt am 9. Februar 2020 ein buntes JA in die Urne. Denn wie singt Nena so treffend: «Liebe sucht nicht – Liebe fragt nicht – Liebe ist».
Edi Westphale, GFL