Die Umgebung der Bundesbauten in Oberzollikofen naturnaher gestalten
Seit 2013 ist das erste neue Verwaltungsgebäude des Bundes in Zollikofen bezogen, in eher trister Umgebung: ringsum asphaltierte oder betonierte Flächen, nur ein kleiner Teil gekiest, mit ein paar Sitzbänken und gekünstelt gepflanzten Bäumen versehen. Etwa im gleichen Stil soll auch die Umgebung des zweiten Gebäudes gestaltet werden, das zurzeit im Bau ist. Und die im Sommer öffentlich aufgelegte Überbauungsordnung für die dritte Etappe verspricht nicht viel Besseres.
Erste Etappe: BIT-Gebäude:
Seit Ende 2018 ist in Zollikofen die revidierte Ortsplanung in Kraft, die im neuen Baureglement wie auch im behördenverbindlichen Richtplan Landschaft ganz andere Akzente setzt: für Siedlungsökologie, Biodiversität im Siedlungsraum und naturnahe Umgebungen. Doch von solchen Vorgaben ist bei den neuen Bundesbauten weiterhin nicht viel zu bemerken. Dies wurde im Nationalrat in der zweiten Woche der Herbstsession 2019 bei der Bewilligung des 114-Millionen-Kredites für die dritte Bauetappe scharf kritisiert (siehe Auszug aus dem Protokoll des Nationalrats vom 17.9.2019). Der Anstoss dazu kam aus der GFL Zollikofen, wie die Berner Tageszeitung „Der Bund“ darüber berichtet hat, siehe www.derbund.ch vom 18.9.2019.
Wink aus SP, Grünen, glp, BDP und FDP
Eine starke Minderheit der Finanzkommission (gebildet aus SP, Grünen, glp und BDP) wollte das federführende Bundesamt für Bauten und Logistik (BBL) verpflichten, bei der Aussenraumgestaltung die Biodiversität durch Schaffung naturnaher Lebensräume besser als bisher geplant zu fördern. Der Antrag wurde relativ knapp abgelehnt, mit 98 gegen 83 Stimmen. Dafür und somit für eine naturnahere Umgebungsgestaltung stimmten die SP, die Grünen, die Grünliberalen, die BDP und eine Mehrheit der FDP! Die Nein-Mehrheit kam zudem nur zustande, nachdem der für Bundesbauten zuständige Bundesrat einige Zusicherungen abgegeben hatte: «Wir werden Zollikofen nochmals ansehen», sagte Bundespräsident Ueli Maurer und versprach die Einhaltung der bundeseigenen Biodiversitäts-Förderziele und entsprechende Verbesserungen vor Ort.
Nach diesem Fingerzeig aus dem Nationalrat ist zu hoffen, dass das BBL als Bauherrin und die beteiligten Architekten nach Möglichkeiten für eine naturnahere Umgebungsgestaltung suchen – mit aktiver Unterstützung der Gemeindebehörden gemäss Vorgaben des Richtplans. Wir von der GFL werden uns jedenfalls weiterhin für Verbesserungen einsetzen – im Wissen, dass das BBL andernorts neue Bundesbauten in sehr naturnaher Umgebung zu realisieren versteht.
Bruno Vanoni, Mitglied des Grossen Gemeinderats und Nationalratskandidat auf der Liste 12 – Grüne
Informationen zur weiteren Entwicklung dieser Angelegenheit: siehe Bericht vom 19.12.2019 im MZ und auf dieser Website