„Politik ist die Kunst des Möglichen“, lautet ein Zitat aus Bismarck’s Zeiten. Um das Mögliche bezüglich CO2-Reduktion in Zollikofen auszuloten, ist vor einem Jahr die überparteiliche Klimagruppe des GGR gegründet worden. In angeregten, immer konstruktiven Diskussionen haben wir Vorstösse erarbeitet, durch die unsere Gemeinde einen Beitrag zur Reduzierung der Klimaerhitzung leisten kann.
Das Resultat lässt sich sehen: Gerade in den beiden letzten Sitzungen (27. Mai und 24. Juni) hat der GGR etliche Motionen, Postulate und Änderungsanträge für ein nachhaltigeres Zollikofen angenommen, die vom Gemeinderat zur Ablehnung empfohlen wurden. Dies dank der meist geschlossenen Unterstützung durch die Mitte- und Links-Parteien, aber auch dank einzelner Stimmen aus den Reihen rechts der Mitte.
Natürlich haben viele Anträge nur symbolischen Charakter, wenn man sie mit der Dringlichkeit zur CO2-Reduktion aus klimawissenschaftlicher Sicht in Bezug setzt. Sie zielen vor allem darauf ab, dass die Gemeinde mit gutem Beispiel vorangeht und die Bevölkerung über Alternativen zum Verbrennen von fossilen Brennstoffen informiert. Aber eben: Es ist nicht möglich, Öl- und Gasheizungen zu verbieten, deshalb ist weitgehend CO2-neutrales, lokal gewonnenes Biogas besser als Erdgas aus autokratischen Ostblockstaaten. Und wenn schon uneingeschränkte Mobilität, dann lieber mit Elektrofahrzeugen als mit Benzin- und Dieselautos; dies ist aus ökologischer Sicht besser, zudem spart man über die ganze Lebensdauer der Fahrzeuge gerechnet auch Geld.
Es ist uns im letzten Jahr gut gelungen, das Mögliche zu bestimmen. Zollikofen wechselt langsam die Richtung; machen wir weiter so!
Beat Koch, GGR-Mitglied, Initiant der überparteilichen Klimagruppe