MZ-Beitrag von Manuel Buser, GGR-Mitglied GFL: „Wieso Grüne wählen?“
Das bürgerliche Lager beschwört das Erfolgsmodell Schweiz – und ja, es ist schön, in einem reichen Land zu leben, das stetig reicher wird (Aussenhandelsbilanzüberschuss seit 2000: 538 Milliarden CHF). Auch Grüne leben gerne gut, und zugegeben: ohne fitte Unternehmen geht das kaum.
Die grosse Chance nutzen
Doch die Instabilität wächst. Grosse Geldströme unterlaufen demokratische Mechanismen und befeuern damit nicht nur unsere Gesundheitskosten und Mieten, sondern bringen ganze Weltregionen aus der Balance – und das Klima. Die Welt brennt. Und deshalb braucht es mehr Grüne: als Gegengewicht. Grün reden, wie es viele tun, genügt nicht. Grün wählen, ist schon besser – und jetzt entscheidend. Denn: Im Klimaschutz vorangehen, ist die Chance für Wirtschaft und Gesellschaft. Exzellente Technologien stehen bereit. „100% erneuerbar“ ist ein Etappenziel zu einer besseren Welt, ohne Kriege um Energieressourcen. Im Sommer speichern wir künftig Solarstrom-Überschüsse in Stauseen und als erneuerbares Gas.
Doch mächtige Lobbies bremsen – immer noch! „Wir hinken Jahrzehnte hinterher“, bilanziert Uno-Generalsekretär Antonio Guterres. Leider gilt das auch für die Schweiz, die beim Solar- und Windenergie-Ausbau europaweit zu den Schlusslichtern gehört.
Den Rückschlag verhindern
In der aktuellen Energiekrise sollte auch den Schlusslichtern ein Licht aufgehen. Die Verfechter des Marktes rufen plötzlich nach (staatlich garantierter) Versorgungssicherheit, denn der Markt liess letztes Jahr die Strompreise explodieren. Warum? Weil zwei Pfeiler bürgerlicher Energiepolitik eingeknickt waren, die Atom- und die fossile Gaskraft. Ein Grossteil der französischen AKW fiel aus, es gab seltsame Risse in den Reaktoren; gleichzeitig diente Erdgas und Öl einmal mehr als Kriegswaffe.
Die erneuerbaren Energien? Sie funktionierten prima; sie müssen ausgebaut werden. Aber eben, damit hat’s bisher gehapert, denn Grüne, die sich seit Jahrzehnten dafür einsetzen, sind in der Minderheit – zusammen mit der SP stellen sie nur 1/3, zusammen mit den Grünliberalen 1/4 des Nationalrats. Nun droht sogar ein Rückschlag. Das darf nicht sein! Ein Land vom Kaliber der Schweiz muss einfach mehr Klimaschutz machen als der Durchschnitt.
Deshalb wählen wir mit Liste 6 mehr GRÜNE in den Nationalrat – und Bernhard Pulver in den Ständerat!